DIE PHILIPPINISCHE GESCHICHTE

Geschichte im Überblick

Ab ca. 250.000 v. Chr. 

▪ Erste Besiedlung in Nordluzon

Ab 3000 v. Chr.

 ▪ Malaiische Völker aus Indonesien und Malaysia siedeln sich an

Ab 1000 n. Chr.

▪ Chinesische Händler gründen Siedlungen

1380

▪ Islamisierung Mindanaos und der Sulu-Inseln

1521

▪ Portugiese Ferdinand Magellan landet auf Samar und erklärt die Inseln zum spanischen Besitz

▪ Beginn der Christianisierung

1542

▪ Der Spanier Ruy López de Villalobos nennt das Inselreich "Felipinas" nach dem spanischen Thronerben Philipp II. 

1571

▪ Miguel Lopez de Legazpi erobert Manila

▪ Die Spanier gründen Manila

Ab 1587

▪ Feldzüge gegen Moslems, Christianisierung

1892

▪ Dr. José Rizal gründet die "Liga Filipina", die philippinische Unabhängigkeitsbewegung

▪ Beginn des Unabhängigkeitskampfes gegen Spanien

1896

▪ Der Freiheitskämpfer Dr. José Rizal wird  von den Spaniern exekutiert

1898

▪ Spanisch-amerikanische Krieg bricht aus

▪ Spanien tritt die Philippinen an die USA ab

1941-44

▪ Zweiter Weltkrieg: Japan vertreibt die USA aus den Philippinen

1944

 General Douglas MacArthur besiegt die Japaner

▪ Die USA kehren auf die Philippinen zurück

1946

▪ Die Philippinen erhalten die Unabhängigkeit

1965

▪ Ferdinand Edralin Marcos wird 6. Präsident

▪ 1969 Wiederwahl

1968

 Gründung der Partei CPP (Communist Party of the Philippines)

1972

▪ Der Diktator Ferdinand E. Marcos verhängt das Kriegsrecht

▪ Volksarmee von CPP, die NPA, beginnen einen Guerillakrieg gegen die Marcos-Diktatur

1986

▪ Die unblutige Revolution der "People's Power Revolution" zwingt Marcos ins Exil nach Hawaii

▪ Gründe: Korruption + Wahlbetrug + Frau Imelda (galt als Verschwendungssüchtig)

1986 - 1992

▪ Nachfolgerin Corazon Aquino 11. Präsidentin

▪ Rückkehr zu einer demokratischen Gesellschaftsordnung

▪ Sie hat viele Versprechen nicht eingehalten

1992

▪ 12. Präsident Fidel Ramos

1996

 Manila und die Moro im muslimischen Süden schließen nach 20 Jahren Bürgerkrieg Frieden

1998

▪ 100 Jahre Unabhängigkeit

▪ 13. Präsident Joseph Estrada ehemaliger Schauspieler

2001

▪ Präsident Joseph Estrada wird wegen Korruption aus dem Amt gejagt.

▪ Nachfolgerin Gloria Macapagal Arroya regiert bis 2010

 2010

▪ Benigno "Noynoy" Aquino III. wird mit großer Mehrheit zum neuen 15. Präsidenten gewählt

Dieses Werk wurde von seinem Urheber Badz Patanag als gemeinfrei veröffentlicht. Dies gilt weltweit. Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/ commons/f/fd/Lapu_Lapu_Shrine.JPG
Dieses Werk wurde von seinem Urheber Badz Patanag als gemeinfrei veröffentlicht. Dies gilt weltweit. Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/ commons/f/fd/Lapu_Lapu_Shrine.JPG

Lapu-Lapu - Der erste Freiheitsheld

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 Wurde vermutlich um 1484 auf Mactan geboren

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 Lapu-Lapu gilt als frühester Freiheitsheld der Philippinen.

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1521 - Ankunft Magellan

 Ferdinand Magellan landet am 16.3.1521 auf der unbewohnten Insel Homonhon im Golf von Leyte. 

 Ende März erreichte die spanische Flotte die kleine Insel Limasawa; Magellan schloss mit Stammesfürsten Rojah Kolambu einen Blutsbund.

 Am 7. April auf Cebu; damals eine bedeutende Handelskolonie arabischer, chinesischer und siamesischer Kaufleute.

 Blutsbund mit dem Inselherrscher Rajah Humabon.

 Konvertierung Humabon zum christlichen Glauben.

 Stammeshäuptling Lapu-Lapu wiedersetzte sich allen Missionierungsversuchen.

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27.04.1521 - Widerstand

 Magellan entschloss sich mit vermeintlicher Gewissheit militärischer Überlegenheit, zum Angriff zu setzen. 

 Beim Landungsversuch fand er jedoch den Tod.

 Magellans kleine Schar von 60 bewaffneten Spaniern musste sich in den Mangrovengewässern 2000 eingeborenen Kriegern entgegenstellen.

 Lapu-Lapu konnte einen ersten Versuch der Kolonisation auf den Philippinen verhindern.

 Seine Tat konnte jedoch nicht die Eroberung und Christianierung der Inseln aufhalten.

 Lapu-Lapu soll 27,33, oder 37 Jahre alt gewesen sein.

Autor: Grandtuhon. Quelle: http://grandtuhonsupremo.com/about/
Autor: Grandtuhon. Quelle: http://grandtuhonsupremo.com/about/

Weitere Informationen

 Lapu-Lapus Kindheit und Jugend bleiben im Dunkel der Geschichte. Es existieren keine zeitgenössischen, schriftlichen Aufzeichnungen.

 Mündliche Überlieferungen verknüpfen Wahrheit, Mythos und Legende untrennbar miteinander.

 Historische Tatsachen können somit überdeckt werden.


Handelsrouten

Zum Vergrößern auf das Bild klicken:

Trade Routes of the Orient, from Beautiful Philippines: A Handbook of General Information. 1923. G6811.68.
© Newberry. Quelle: http://www.newberry.org/philippine-history

2. bis 11. November 2013; Taifun Yolanda 

Quelle: http://id.techinasia.com/wp-content/uploads/2013/11/typhoon-haiyan-philippines-720x472.jpg
Quelle: http://id.techinasia.com/wp-content/uploads/2013/11/typhoon-haiyan-philippines-720x472.jpg

Spitzengeschwindigkeiten von fast 380 km/h

▪ Schätzungen zufolge starben mehr als 10.000 Menschen.

▪ Die Behörden gaben bekannt, dass in den beiden Provinzen Leyte und Samar etwa 4,3 Millionen Menschen obdachlos seien.

▪ Im Katastrophengebiet kam es nach dem Abflauen des Sturms zu Plünderungen.


Ausführlichere Informationen:

Children who say they fled when armed men were seen in their village eat bread while waiting in Tacloban city, Leyte province in central Philippines Wednesday, Nov. 13, 2013.
(AP Photo/Bullit Marquez). Quelle: http://www.weather.com/ storms/hurricane/news/photos-typhoon-haiyan-western-pacific-20131107

Dr. José Rizal - Der philippinische Nationalheld 

Quelle: http://www.clarkisit.com/wp-content/uploads/2013/06/rizal-326x235.jpg
Quelle: http://www.clarkisit.com/wp-content/uploads/2013/06/rizal-326x235.jpg

Dr. José Rizal

José Protasio Rizal Mercado y Alonso Realonda

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▪ Geboren am 19. Juni 1861

in Calamba City auf Luzon

▪ † 30. Dezember 1896 in Manila

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1872 - "Propaganda-Bewegung"

▪ Führendes Mitglied der "Propaganda-Bewegung" philippinischer Studenten in Europa zur Gleichstellung mit Spaniern.

▪ Rizal und seine Mitstreiter begannen, die sozialen und politischen Verhältnisse in ihrem Heimatland (Philippinen) literarisch mit der sozialkritischen Zeitung "La Solidaridad" zu verarbeiten.

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1887 - Kampfschriften

▪ Vollendung seines Hauptwerkes "Noli Me Tangere" (Berühre mich nicht) in Berlin.

 Weitere Kampfschriften in getarnter Romanform wie: "El Filibusterismo" (Die Rebellion) und zahlreiche Gedichte und Essays klagten die Unterdrückung der spanischen Kolonialmacht an.

▪ Heimlich eingeschmuggelte Werke hatten einen entscheidenden Einfluss auf die Entstehung der antikolonialen Unabhängigkeitsbewegung.

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1892 - "Liga Filipina" & "Katipunan"

▪ Rückkehr auf die Philippinen.

(Entgegen dem Rat seiner Freunde)

▪ Gründung der reformistischen "Liga Filipina", die sich gegen die Übermacht des Klerus wendet; stellt dabei aber nicht die Loyalität zu Spanien in Frage.

▪ Wurde sofort vom spanischen Gouverneur aufgelöst.

▪ Rizal wird verhaftet  und nach Dapitan auf Mindanao verbannt.

 Gleichzeitig gründet Andres Bonifacio (ein Freund von Rizal) den Geheimbund: "Katipunan", der anders als Rizals "Liga Filipina" die völlige Selbstbestimmung der Philippinen anstrebt.

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1896 - Volksaufstand & Rizals Todesurteil

▪ Katipunan-Aufstand bricht aus.

▪ Rizal, der sich freiwillig als Arzt zur spanischen Kuba-Armee gemeldet hatte wurde an Bord eines Schiffes von Spanien aus in Richtung Kuba, in Barcelona verhaftet und nach Manila zurück gebracht.

▪ Obwohl Rizal nicht am Aufstand beteiligt war wurde er von einem Militärgericht wegen Anstiftung zur Rebellion und zum Verrat zum Tode verurteilt.

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30.12.1896 - Uhrzeit 7 Uhr - Hinrichtung

▪ Der Humanist und Befürworter der Gewaltlosigkeit Dr. José Rizal wird am 30.12.1896 um 7 Uhr auf dem Campo de Bagumbayan (dem heutigen Rizal Park) durch ein spanisches Exekutionskommando erschossen. 


Ausführlichere Informationen:


Am Vorabend seiner Hinrichtung verfasste Rizal sein Abschiedsgedicht: "Mi Ultimo Adios" (Mein letztes Lebewohl).

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Deutsche Übersetzung: 

Mein letztes Lebewohl

(von Pablo Laslo)

"Leb wohl, geliebte Heimat, der Sonne Kind so süß,

Perle des Orientes, verlorenes Paradies.

Ich gebe dir mit Freuden das trübe, welke Leben;

Und wenn es schöner wäre, voll Glück und Glanz und Ehre,

Auch dann hätt' ich's gegeben, zu dienen dir gegeben.


Auf den Schlachtfeldern kämpfend, begeistert, verwegen,

Ohne Zaudern manch andrer dir opfert das Leben,

Was kümmert der Ort uns, die Lorber der Lilien,

Ob am Galgen, am Felde, im Kampf, in Martyrien,

Unser Heim und die Heimat zu befreien wir streben.


Ich sterbe wenn schon durch die düsteren Wolken

Mit strahlendem Glanze das Morgenrot bricht;

Und brauchst du mehr Purpur um es röter zu färben,

So nehme mein Herzblut, wenn es netzt mich im Sterben,

Daß es vergolde das neue, erstehende Licht.


Mein Traum schon als kleiner, halbwüchsiger Knabe,

Und mein Traum als ins Jünglingsalter ich kam,

War einst dich zu sehen, Juwel östlicher Meere,

Mit trockenen Augen und die Stirne, die hehre,

Ohne Falten, erhoben, ohne Röte der Scham.


Mein sehnlich Verlangen, oh Traum meines Lebens,

Glückauf! ruft die seel, die von hinnen muß stürmen,

Glückauf! oh wie schön ist's nicth zu sterben vergebens,

Für dein Leben zu sterben, unter deinen Gestirnen,

Die in deiner schönen Erde ewig mich beschirmen.


Und hast eines Tages du auf meinem Grabe

Im wuchernden Grase ein Blümlein gefunden,

Heb' es an die Lippen und küß' meine Seele,

Daß der zärtliche Hauch diener Liebe beseele

Meine Stirne im freudlosen Grabe dort unten.


Laß' das Mondlicht mir scheinen so süß und so lind,

Und laß' daß der Morgen in Flammen mir glüht,

Laß' mit traurigem Seufzer mich umwehen den Wind,

Und das Vöglein, bevor es fortfliegt geschwind,

Sing auf meinem Kreuze ein friedliches Lied.


Laß die strahlende Sonne auftrocknen den Regen,

Rein mit meinem Flehen kehr' zum Himmel er zurück,

Laß' jemand beweinen meinen verfrühten Tod,

Bete auch du, Vaterland, für mein Heil zu Gott.


Oh bete für alle die glücklos verschieden,

Für alle die furchtbare Qualen erlitten,

Für die seufzenden Mütter, deren Herz ohne Frieden,

Für die Witwer und Waisen, denen Foltern beschieden,

Und die eigne Erlösung sollst betend du bitten.


Wenn die Schatten des Abends den Friedhof verhüllen,

Und nur die Toten dort lauschen in einsamer Nacht,

Stör' nicht ihr Geheimnis, ihre Ruh' wenn die stillen 

Lüfte Gitarren und Zithern erfüllen,

Ich bin es, Vaterland, der singend, dir wacht.


Und wenn dann mein Grab schon vergessen von allen,

Das Kreuz und der Grabstein vermodert, verfallen,

Laß den Spaten des Landmanns verstreuen die Erde,

Und bevor meine Asche ins Nicht wiederkehre

Zum Staub deines blühenden Teppichs sie werde.


Dann magst du mich vergessen, dann ist es mir schon gleich,

Ich durchzieh' deine Täler, deine Luft, deine Gründe,

Als Ton rein und ehern tön ich durch deine Gründe,

Als Seufzer, Licht und Farbe, Gesang und Duft so reich,

Den Kern meines Glaubens stets neu ich verkünde.


Angebetene Heimat, Schmerz meiner Schmerzen,

Geliebte Philippinen, hör' mein letztes Lebwohl,

Dir laß ich alles; die Eltern, die Liebe im Herzen,

Geh' ins Land ohne Sklaven, Tyrannen und Henker,

Wo der Glaube nicht tötet, wo Gott ist der Lenker.


Lebt wohl Eltern, Geschwister, Blut von meinen Blut,

Freunde meiner Kindheit im heim verloren nun,

Gebt Dank, daß ich raste nach des Tags Müh und Glut,

Leb wohl, süße Fremde, meine Freunde, mein Gut,

Lebt wohl, geliebte Wesen, lebt wohl, sterben ist ruhn."